Geschichte der Schweizerischen Volkspartei des Sensebezirks
Parteigründung
Ihre historischen Wurzeln hat die kantonale SVP in den Zwanzigerjahren, im See- und im Vivisbachbezirk. An „Eidgenössischen Wahlen“ nahm die Partei erstmals 1928 teil. In der Stadt Freiburg, im Greyerz- und im Sensebezirk gab es mit Ausnahme einiger Sympathisanten, keine organisierten Bezirkssektionen. Bis in die Achtzigerjahre scheiterten sämtliche Bemühungen, im Sensebezirk eine SVP-Sektion zu gründen. Es fehlte damals geeignetes Personal, welches sich mit Herzblut für die Parteiideen aktiv einsetzen wollte.
Im Rahmen der Eidgenössischen Wahlen 1987 ortete auch die Kantonalpartei im Sensebezirk ein mögliches Potenzial zum Aufbau einer Sektion. Der damalige Kantonalpräsident Eric Tschachtli und insbesondere sein deutschsprachiger Vize Fredy Schwab, setzten sich für diese Parteigründung ein. So wurden in den Jahren 1987 und 1988 verschiedene Veranstaltungen organisiert, um den Bekanntheitsgrad der Partei im Bezirk zu steigern.
Schliesslich gelang es im Beisein des damaligen schweizerischen Parteipräsidenten und späteren Bundesrates Adolf Ogi, am 9. Dezember 1988 die SVP Sense zu gründen. An der konstituierenden Versammlung vom 22. November 1989 wurden die Statuten genehmigt und ein siebenköpfiger Vorstand gewählt. Gerald Buchs, damaliger Gemeindeschreiber von Plaffeien, wurde zum ersten Präsidenten gewählt.
Geburtswehen
Die SVP Sense verfügte zu diesem Zeitpunkt noch nicht über eine ausreichende Anzahl von Mitgliedern, welche bereits über genügend politische Erfahrung verfügten. Zudem existierten keine organisierten Ortsparteien. Das machte den Aufbau einer soliden Parteibasis sehr schwierig. Folglich scheiterten bis 1996 sämtliche Versuche, in Gemeindeexekutiven und im Grossrat Fuss zu fassen.
Auf Ebene Bezirk wurden diverse interessante Veranstaltungen organisiert mit dem Ziel, die Partei in der Region bekannter zu machen. Um die SVP Sense fit zu machen für die Zukunft, wurden die Statuten laufend an neue Herausforderungen angepasst. So konnte man interessierte Parteimitglieder besser einbinden und demokratische Entscheide besser abstützen.
Jugendjahre
Im Jahre 1999 nahm die SVP Sense erstmals an den Nationalratswahlen teil. Mit einem Wähleranteil von 12,7%, erzielte die Partei im Bezirk ein sehr beachtliches Resultat. Diesen Erfolg konnte sie bei den Verfassungsratswahlen im Jahre 2000 fortsetzen, bei welcher die Partei auf Anhieb 3 Sitze eroberte. An den nachfolgenden Wahlen gelang es der Partei, in den Gemeindeexekutiven und im Grossrat Fuss zu fassen.
Im Jahre 2001 verfügte die SVP Sense über 4 Gemeinderäte/-in und 2 Grossräte. In den nachfolgenden Jahren ist die Partei stetig gewachsen und hat aktuell 15 Gemeinderatssitze und 15 Generalratsmandate (Düdingen 8, Wünnewil-Flamatt 7). Seit den Grossratswahlen 2011 ist die Partei mit 3 Grossräten im Kantonsparlament vertreten. Mit einem Wähleranteil von 20,19 % ist die SVP seit 2011 die zweitstärkste Bezirkspartei.
Erwachsenenleben
Bei den „Eidgenössischen Wahlen 2019“ nominierte die SVP Sense, Grossrat und Fraktionspräsident Emanuel Waeber für die Nationalratsliste. Er erzielte bei diesen Wahlen, ein sehr gutes Resultat. Trotz einer sehr guten Liste gelang es der SVP-Freiburg leider nicht, den 2015 eroberten 2. Nationalratssitz zu halten. Themen wie Klimawandel, mobilisierten bei den Wahlen 2019 zudem eher progressive Wählerinnen und Wähler. Die „Grüne Welle“ hat definitiv auch den Kanton Freiburg erfasst.
Auch im bürgerlich dominierten Sensebezirk hat die „Grüne Welle“ Spuren hinterlassen. Im Bezirk büsste die SVP zwar Wähleranteile bei den „Eidgenössischen Wahlen“ ein, erreichte jedoch einen Wähleranteil von über 25 %. Das machte die Situation für die Partei bei den Grossratswahlen vom 7. November 2021, nicht einfach. Langjährige Grossräte wie Emanuel Waeber und Markus Zosso kandidierten zudem nicht mehr.
Mit einer personell und regional ausgewogenen Liste gelang es der Partei, die 3 Sitze problemlos zu verteidigen. Auf der Grossratsliste der SVP Sense, stellten sich 3 Frauen und 12 Männer zur Verfügung. Grossrat Adrian Brügger, kandidierte zudem auch für den Staatsrat und erreichte innerhalb der Partei, das zweitbeste Resultat. Im 2. Wahlgang bei den Staatsratswahlen vom 28. November 2021, holte sich die SVP, mit Philippe Demierre den 1996 verlorenen Staatsratssitz zurück.
Wachstum
Als erste Ortsparteien wurden 2001 Bösingen und 2002 Düdingen gegründet. Im Superwahljahr 2011 wurden die Ortsparteien HeiStA. (Heitenried-St.-Antoni), Alterswil, Schmitten und WüFla (Wünnewil-Flamatt) gegründet. Im Jahre 2013 erfolgte die Gründung der SVP-Sense-Oberland. Als letzte Ortsparteien wurden Ueberstorf 2014 und St. Ursen 2016 aus der Taufe gehoben. Somit verfügt die SVP-Sense über insgesamt 9 Ortsparteien.
Präsidenten-/in der SVP Sense
Gerald Buchs (Plaffeien) 1989 – 1996
Hans Schnell (Schmitten) 1996 – 2004
Jean-Blaise Defago (Düdingen) 2004 – 2006
Gaston Waeber (Tafers) 2006 – 2009
Hans Schnell (Schmitten) 2009 – 2014
Liliane Marchon (Bösingen) 2014 – 2020
Frèdèric Neuhaus (Tafers) Seit 2020
Grossräte der SVP Sense
Josef Binz (St.-Antoni) 2001 – 2011
Yvan Aeby (Tentlingen) 2005 – 2006
Alfons Piller (Plaffeien) 2001 – 2016
Makus Zosso (Schmitten) 2011 – 2021
Emanuel Waeber (St. Antoni) 2011 – 2019
Adrian Brügger (Düdingen) Seit 2016
Achim Schneuwly (Obeschrot) Seit 2019
Bruno Riedo (Ueberstorf) Seit 2021