Mitglied weden
Editorial

1.August-Rede vom 31.07.23 in Bösingen

Es ist für mich als Oberländer eine grosse Ehre und Freude, hier in Bösingen die 1.August-Ansprache zu halten. Vielen Dank dem «Verein Bundesfeier Bösingen» für die Einladung.

Sehr geehrte Gemeinderätinnen und Gemeinderäte
Lieber Verein «Bundesfeier Bösingen»
Chers amis francophones
Liebe Freunde der Schweiz

Würde ich als Bäcker, Metzger, Schreiner oder Wirt auch gerettet, wenn mir der Konkurs droht? So wie man das letzthin bei der Grossbank CS oder vor 15 Jahren bei der UBS getan hat? Nein, keine Chance!

Zu wenig gross, volkswirtschaftlich zu wenig bedeutend. Bei Grossbanken oder Grosskonzernen brauchen wir auch das unmögliche Wort «systemrelevant». Da stellen sich einige Bürgerinnen und Bürger, die brav ihre Steuern zahlen, berechtige Fragen: Ist dies richtig, ist dies gerecht?

Musste unser Bundesrat diesen Frühling bei dem nicht funktionierenden Kontrollsystem so handeln, um die Grossbank CS zu retten? Hätte es nicht andere Wege gegeben, um grösseren Schaden zu vermeiden? Was mich persönlich betrifft: Ich bin froh, musste nicht ich entscheiden.

Hingegen, meine Damen und Herren, haben wir noch Verständnis, wenn sich die Geschäftsführung und obere Etage hohe Boni auszahlen lässt, sich bereichert und bei Misserfolg sich auch noch von der Verantwortung drückt? Da können wir nur den Kopf schütteln.

Bösingen soll zur Römerzeit im Frühmittelalter entstanden sein. Damals sprach man noch nicht von Direkter Demokratie, von Föderalismus, von bewaffneter Neutralität und wirtschaftlicher Stabilität. Heute allerdings werden uns diese Schlagwörter tagtäglich um die Ohren gehauen. Politisieren wir neben dem Volk vorbei? Ich antworte als Politiker:  Ja, das tun wir!

Ich glaube, dass Fremdwörter immer mehr zu einem Vertuschungsmanöver werden. Bei der Direkten Demokratie liegt die Staatsgewalt in den Händen des Volkes. Beim Föderalismus ist die Aufgabenteilung zwischen Bund und Kanton klar geregelt. Neutralität bedeutet, dass ein Land sich aus den Konflikten anderer Staaten heraushält. Wäre dies nicht einfacher und besser verständlich?

Die Antwort liegt aber klar beim Volk. So wie ich die Politiker eindeutig zu einer einfachen Sprache aufrufe, rufe ich euch alle zu mehr politischem Interesse auf. Bitte macht mit! Das Gemeinwohl hängt vom Mitmachen aller ab.

Wichtig dabei ist die Meinungsfreiheit. Sie ist unser grosser Trumpf. Jeder sollte sich respektvoll äussern, Leserbriefe schreiben und seine Meinung kundtun dürfen, ohne dass er angegriffen wird. In der Schweiz dürfen wir verschiedene Meinungen haben und diese äussern dürfen. Dies ist eine von vielen wichtigen Traditionen in unserem Land.

Liebe Gäste, eine Rede soll nicht länger dauern als die Zeit, die man braucht, um eine Bratwurst zu essen. Deshalb komme ich zum Schluss mit einem Aufruf an das ganze Volk:

Wer strebt und schafft, bleibt jung an Kraft.
Frisch vorwärts drum und kehr nicht um!

Ein doppeltes Hopp Schwiiz:
Hopp Schwiiz unserer Frauennati für den Achtel-Final an der Fussballweltmeisterschaft in Australien/Neuseeland.

Und hopp Schwiz uns allen mit unseren Werten und Traditionen zum Nationalfeiertag in unserer Heimat.

Nun möchte ich dem OK des Vereins «Bundesfeier Bösingen» und allen Helfern ein ganz grosses Dankeschön aussprechen. Wir erleben heute Abend eine fantastische Bundesfeier.

Ich wünsche euch weiterhin ein schönes Fest. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamtkeit. Bonne soirée et merci.

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